Es ist noch recht kühl morgens um halb neun. Die Sonne steht noch nicht sehr hoch, verspricht aber einen schönen Tag. Langsam öffnen die Geschäfte, Markthändler sortieren ihre Waren. Der Straßenverkehr nimmt zu. Ich bin schon seit sechs Uhr auf den Beinen. Mein Gastgeber, er ist ein selbstständiger Gas-Wasser-Installateur, hat heute einen größeren Auftrag zu bewältigen. Nach dem Morgengebet gab es emsiges Treiben im Haus und in der Werkstatt, wo wir auch unser Frühstück in Form einer Getreidesuppe mit einigen Datteln zu uns nahmen.
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Trabsini ist ein alter Stadtteil von Safi und liegt direkt an der Steilküste südlich vom Hafen und der Medina, vom Rest der Stadt von einer Bahntrasse abgeteilt. Die Bahn befördert Phosphorprodukte, meist Düngemittel von den Fabriken, die südlich der Stadt liegen, zum Hafen. Die Häuser dort sind Altbauten und manchmal in einem recht morbiden Zustand. Mein Gastgeber und einige meiner Bekannten wohnen dort. Wenn ich zu Besuch bin, lebe ich in diesem Viertel.
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Imsouane ist ein kleiner Fischerort auf der halben Strecke zwischen Essauira und Agadir gelegen. Die äusserst malerische Bucht ist auch gleichzeitig ein Hotspot für Surfer. Die Fahrt mit dem Fahrrad dorthin führt durch schöne Landschaften. Rege Bautätigkeiten lassen darauf schließen, dass sich dieses Dorf in der Zukunft zu einem Touristenort entwickeln wird. Noch ist es aber nicht soweit.
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Da ich keine Lust habe, das Fahrrad und das Gepäck die Treppen am Haupteingang hoch zu tragen umrunde ich den Busbahnhof und radele gemütlich um das Gelände herum und nehme die Einfahrt für die Busse. Der Schlagbaum wird mir geöffnet und ich fahre bis zum Fahrkartenschalter.Es ist kurz vor 22 Uhr, viel zu früh, denn mein Bus fährt erst um eins. Da ich nicht wollte, dass mein Gastgeber so lange wach bleibt, hatte ich beschlossen die drei Stunden bis zur Abfahrt auf dem Busbahnhof zu verbringen. Das ziemlich hässliche Gebäude beinhaltet nebst Fahrkartenschalter auch eine Cafeteria. Einige Busse stehen in ihren Parkhäfen zur späteren Abfahrt bereit. Es befinden sich wenige Reisende um diese Uhrzeit auf dem Gelände.
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In den Jahren 2000 und 2009 hatte ich das Gebiet der Westsahara mit jeweils einem Kleinlaster, zum Wohnmobil notdürftig umgebaut, durchquert. Wo es uns gefiel parkten wir und blieben dort über Nacht. Die Reisen damals führten nach Mauretanien, Senegal und weiteren westafrikanischen Staaten. Die Westsahara war eine große Transitstrecke in der Wüste. Dieses mal wollte ich den Weg radeln und die abwechslungsreiche Landschaft auf dem langsamen Weg intensiv erfahren.
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Ungefähr alle anderthalb Sekunden löst sich ein Schweißtropfen vom Schirm meiner Mütze und platscht auf den Asphalt. Die Sonne Marokkos brennt heiß herunter, kein Lüftchen regt sich. Sehr langsam, mit etwa 7 km/h rollt das Fahrrad voran. Es geht seit einer halben Stunde bergauf und der höchste Punkt des Passes ist noch fern. Später, als ich oben ankomme, befindet sich noch auf 1200 Meter Höhe ein Dorf.
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Pfft, Pfft, durch zweimaliges Pusten in das Mikrophon wird es auf seine Funktionalität hin geprüft. Dann erschallt der lang gezogene Ruf: Ahlahu Akba, Gott ist groß, mit dem fast jeder Ruf zum Gebet eingeleitet wird. Da der Lautsprecher sich etwa zwanzig Schritt entfernt befindet, schmerzt die Lautstärke fast in meinen Ohren. Mein Zimmer befindet sich auf dem Dach eines kleinen Hotels in Essauira und scheint nachträglich dort angebaut zu sein. Es ist sehr schön dort oben und meist sehr ruhig. Noch zwei Etappen auf dem Fahrrad und ich werde in Safi angekommen sein, dem Ausgangspunkt meiner Radreise. Dort werde ich das Fahrrad demontieren und für den Flug nach Deutschland verpacken.
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Man kann es schon als Tradition betrachten, dass ich bei meinen Reiseberichten einen Abschnitt dem Verkehr in den Straßen des jeweiligen von mir bereisten Landes widme.
Dieses Mal möchte ich nicht aus der Perspektive eines Radfahrers, sondern aus der Sicht eines Beifahrers berichten.
Mein Gastgeber Herr B. hat nicht nur den Beruf des Klempners ergriffen, sondern auch den eines Fuhrunternehmers. Zur Ausübung des Klempnerhandwerkes benötigt er ein Dreirad Motorrad mit einer Ladefläche. Man sieht dieses Gefährt oft in Marokko. Es liegt nun nahe, dass er mit diesem Gefährt auch kleinere Transportaufträge übernimmt. Dabei helfe ich ihm gerne, denn so lerne ich die Stadt besser kennen.
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